Superbike-WM in Ungarn wackelt: Es wird bereits an einem Plan B gearbeitet

Im August soll die Superbike-WM auf dem Balaton Park Circuit in Ungarn gastieren, doch die Strecke ist noch nicht WSBK-tauglich: Estoril-Rückkehr als Alternative?

(Motorsport-Total.com) - Die Gerüchte verdichten sich, dass die Superbike-WM im August nicht in Ungarn gastieren wird. Laut aktuellem Stand sollen Toprak Razgatlioglu, Alvaro Bautista, Jonathan Rea und Co. vom 23. bis 25. August auf dem Balaton Park Circuit fahren. Doch die Voraussetzungen für einen WM-Lauf sind aktuell nicht gegeben. Es wird an einem Plan B für den WSBK-Kalender 2024 gearbeitet.

Titel-Bild zur News: WSBK Start

Am Kalander der Superbike-WM wird es voraussichtlich noch eine Änderung geben Zoom

Dorna-Manager Gregorio Lavilla äußerte sich im Rahmen des WSBK-Wochenendes in Barcelona zur Situation in Ungarn. In der Woche vor Barcelona verschaffte sich der Spanier bei einem Besuch mit dem Sicherheitsverantwortlichen der Superbike-WM einen Überblick über die Situation in Ungarn. Zudem schaute sich Lavilla auch einige Alternativen an, unter anderem eine weitere Strecke in Ungarn.

Doch wirklich reizvolle Alternativen gibt es in Ungarn nicht. Der Hungaroring kommt aus verschiedenen Gründen nicht in Frage und der Pannonia-Ring erfüllt nicht die Anforderungen. Aktuell deutet vieles auf eine Rückkehr nach Estoril (Portugal) hin.

"Wenn wir keine Lösung finden, dann müssen wir das Gastspiel in Ungarn verschieben und an einem Ersatz arbeiten. Doch wir müssen der Reihe nach vorgehen. Zuerst einmal müssen wir herausfinden, ob Ungarn nicht doch noch möglich ist", erklärt Lavilla diplomatisch.

Deutschland kommt nicht als Plan B in Frage, ist für 2025 aber denkbar

Ein Rennen in Deutschland wäre ebenfalls eine Alternative. Doch laut Lavilla lässt sich die Rückkehr nach Deutschland nicht so spontan realisieren. In der WSBK-Saison 2025 ist ein Gastspiel in Deutschland aber durchaus realistisch.

"Wir schauen ständig nach neuen Strecken. Doch man kann nicht zu einer Strecke gehen, wenn es einen vollen Kalender gibt. Wir haben uns im vergangenen Jahr mit Verantwortlichen aus Deutschland unterhalten, doch manchmal dauert es etwas länger. Es ist nicht einfach, eine Vereinbarung zu treffen", lässt Lavilla durchblicken.

Lausitzring

WSBK Lausitzring: Die Superbike-WM gastierte 2017 zuletzt in Deutschland Zoom

Warum es in diesem Jahr nur ein Überseerennen gibt

Der Kalender für die Saison 2024 bescherte den Verantwortlichen viel Kritik. Die beteiligten Hersteller bemängeln vor allem, dass es nur ein Rennen außerhalb von Europa gibt, was dem WM-Status der WSBK nur bedingt gerecht wird.

Lavilla arbeitet mit seinem Team hart am Kalender für 2025. Der Ex-Racer bedauert, dass es in diesem Jahr mit Phillip Island (Australien) nur ein Überseerennen gab. Ursprünglich waren drei Überseerennen geplant.

Strand von Mandalika auf Lombok in Indonesien

Der Promoter in Mandalika löste den WSBK-Vertrag vorzeitig auf Zoom

Argentinien fiel auf Grund der politischen Änderungen im Land aus dem Kalender und Indonesien machte trotz bestehendem Vertrag einen Rückzieher. Lavilla konnte mit seinem Team nicht schnell genug Alternativen außerhalb von Europa finden.

Gregorio Lavilla

Gregorio Lavilla musste mit seinem Team improvisieren Zoom

"Wir arbeiten gerade am Kalender für die Saison 2025. Es ist unsere größte Priorität, einen Kalender zu kreieren, der die Wünsche erfüllt. Im vergangenen Jahr gab es leider zwei Rückschläge, die nicht voraussehbar waren", begründet Lavilla.

"Die eine Absage war auf eine politische Änderung zurückzuführen und bei der anderen Absage gab es einen Vertrag mit einer Laufzeit über zehn Jahre, der vorzeitig beendet wurde", bedauert der Dorna-Manager den Verlust von Mandalika.


Fotos: WSBK 2024: Barcelona (Spanien)


Der Spanier ist optimistisch, dass sich die Anzahl der Überseerennen in der Saison 2025 wieder bei drei bis vier einpegelt. "Es liegen einige Optionen auf dem Tisch. Es wurden bereits Vereinbarungen mit der Dorna unterzeichnet", verrät der WSBK-Verantwortliche.