Ex-Manager Alzamora überzeugt: "Marc Marquez kann Weltmeister werden"

Mit Marc und Alex Marquez hat Emilio Alzamora zehn WM-Titel gefeiert - Im Sommer 2022 kam es zur Trennung - Mit der Ducati traut Alzamora Marc Marquez noch viel zu

(Motorsport-Total.com) - Als Rennfahrer hat Emilio Alzamora Geschichte geschrieben. Im Jahr 1999 wurde er Weltmeister der 125er-Klasse, ohne in jener Saison ein Rennen zu gewinnen. Nach seiner aktiven Karriere widmete sich der Spanier der Nachwuchsförderung und war eng mit den Marquez-Brüdern verbunden. Er feierte mit beiden insgesamt zehn Weltmeistertitel.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Mit Platz zwei im Portimao-Sprint war Marc Marquez ganz vorne dabei Zoom

Im Sommer 2022 ging diese Zusammenarbeit zu Ende. Alzamora war seither nur noch selten im MotoGP-Fahrerlager zu Gast. Aber der Ex-Rennfahrer beobachtet die Geschehnisse weiterhin genau und ist überzeugt, dass Marc Marquez mit der Ducati Weltmeister werden kann.

"Zweifellos kann Marc in Texas und auf allen Strecken gewinnen", so Alzamora gegenüber der spanischen Edition von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network,

"Aber wenn man mit einem Fahrstil kommt, der für ein nicht konkurrenzfähiges Motorrad zugeschnitten ist und er sich dort auf die Bremse konzentrieren musste, muss man sich umstellen. Mit der Ducati muss er sich entspannen und seinen Stil finden."

"Aber er hat die Reife und das Talent, um bald seinen ersten Grand-Prix-Sieg in der Tasche zu haben", ist der 50-Jährige überzeugt. "Als Fahrer und vom Talent her kann er zweifellos Weltmeister werden."

"Aber die Weltmeisterschaft hat sich mit 21 Grands Prix und 42 Rennen verändert. Ich denke, Marc hat die Reife, um seine Herangehensweise zu verändern und sich auf die aktuelle Situation einzustellen."

"Der Schlüssel ist jetzt, 90 Prozent der Rennen in den Top 5 zu beenden. Wenn man das schafft, hat man in den letzten drei Grands Prix die Chance auf den WM-Titel. Bis dahin hat Marc Zeit, sich auf das Motorrad einzustellen und sein Level zu finden."

Emilio Alzamora

Emilio Alzamora widmet sich wieder der Nachwuchsförderung Zoom

"Die Weltmeisterschaft hat sich stark verändert. Die Herangehensweise ist nun anders, aber die schnellen Fahrer werden am Ende um die Siege kämpfen." Das bisherige Ducati-Debüt von Marc Marquez beschreibt Alzamora als "wie es zu erwarten" war.

Pedro Acosta der "neue" Marc Marquez?

Mit Pedro Acosta hat ein weiterer schneller Fahrer die MotoGP-Bühne betreten. Manche vergleichen seine bisherigen Leistungen mit dem Debüt von Marc Marquez im Jahr 2013, als dieser als Rookie Geschichte geschrieben hat.

Wie bewertet Alzamora diesen Vergleich? "Ich denke, er ist einer der Fahrer, die 'auserwählt' genannt werden. Vielleicht hat er eine andere Herangehensweise als Marc. Für mich war Marc ein Vollblut, er war etwas Außergewöhnliches."

"Ich sage nicht, dass Pedro nicht auch nicht von dieser Welt ist. Aber ich denke, was Marc gemacht hat, war etwas anders. Man kann das nicht vergleichen. Pedro ist in einer anderen MotoGP, mit der ganzen Aerodynamik. Aber das heißt nicht, dass er nicht außergewöhnliches Talent hat."

Pedro Acosta, Marc Marquez

Pedro Acosta und Marc Marquez lieferten sich schon einige Duelle Zoom

Als Alzamora noch Berater und Manager der Marquez-Brüder war, war es einer seiner letzten Aufgaben, für Alex Marquez einen Platz zu finden. Er fädelte im Frühsommer 2022 den Wechsel von LCR-Honda zu Gresini-Ducati ein.

"Im Vorjahr hatte Alex eine fantastische Saison", findet Alzamora und denkt dabei an zwei Podestplätze und einen Sprint-Sieg. "Aber jedes Jahr ist anders und in dieser Saison hatte er vielleicht keinen glücklichen Start."

"Aber für mich zeigt er sein Talent. Am wichtigsten ist, dass er gezeigt hat, dass er ein MotoGP-Fahrer ist. Es war sehr, sehr schwierig für Alex ein MotoGP-Bike zu finden. Aber als er ein konkurrenzfähiges Motorrad hatte, hat er gezeigt, dass er ein Fahrer der Königsklasse ist."

Aktuell widmet sich Alzamora wieder der Nachwuchsförderung. Er ist nun Teil der SeventyTwo Sports Group. Diese Managementfirma wird vom ehemaligen spanischen Tennisspieler Galo Blanco geleitet. Alzamora wird sich um das Team in der JuniorGP kümmern. Für die Technik ist Massimo Cappana zuständig.