Aprilia deutlich hinter den Erwartungen: Michelin-Problem bei Aleix Espargaro?

Erinnerungen an Jorge Martin 2023: Mitfavorit Aleix Espargaro beklagt beim MotoGP-Auftakt in Katar Reifenprobleme - Maverick Vinales ebenfalls enttäuschend

(Motorsport-Total.com) - Für viele Experten und Fahrer war Aprilia-Pilot Aleix Espargaro beim MotoGP-Saisonauftakt in Lusail (Katar) einer der großen Favoriten. Im Sprint mischte der Spanier in der Spitzengruppe mit und wirkte für den Grand Prix am Sonntag gut aufgestellt. Doch zu keinem Zeitpunkt konnte sich Espargaro im Hauptrennen in Szene setzen. Er fuhr unauffällig im Mittelfeld und kam schlussendlich mit 11,2 Sekunden Rückstand als Achter ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Aleix Espargaro bliebt deutlich hinter den Erwartungen zurück Zoom

"Als ich am Samstag ins Bett ging, war ich mir absolut sicher, dass ich das Rennen gewinne", bemerkt Espargaro und nennt die Ursache für seine enttäuschende Vorstellung im Hauptrennen: "Von der Aufwärmrunde an spürte ich, dass der Hinterreifen wie auf Eis rutscht. Ich hatte keine Traktion. Ich konnte nicht in Schräglage fahren, ein absoluter Albtraum."

Die Situation erinnert an das, was Pramac-Pilot Jorge Martin beim Grand Prix im Vorjahr erlebte, als er mit seinem Hinterreifen nicht zufrieden war. Erwischte Aleix Espargaro einen qualitativ schlechten Reifen?

"Ich weiß es nicht, ich kann dazu nichts sagen", kommentiert er diplomatisch. "Wir müssen das mit Michelin und dem Team besser verstehen. Früher war es für sie einfach, zu behaupten, dass man nicht schnell genug ist. Doch das zeigte ich im Rennen am Samstag, als ich richtig schnell war. Zudem spürte ich nach den Moto2-Sessions mit dem Pirelli-Gummi nie eine Veränderung", grübelt der Aprilia-Pilot.

Aleix Espargaro

Platz drei am Samstag: Aleix Espargaros demonstrierte im Sprint sein Potenzial Zoom

"Ich stürzte beinahe in jeder Kurve und kann froh sein, dass ich es in die Top 10 geschafft habe", staunt Espargaro, der Katar als WM-Sechster verlässt. Angesprochen auf das Chaos beim Start verzichtet Espargaro auf einen Kommentar. Doch er deutet an, dass er mit dem Verhalten von Markenkollege Raul Fernandez nicht happy war.

Warum Maverick Vinales in Katar unauffällig blieb

Trotz des Reifenproblems war Aleix Espargaro bester Aprilia-Pilot. Teamkollege Maverick Vinales kam mit 13,2 Sekunden Rückstand als Zehnter ins Ziel. Warum konnte sich Vinales nicht stärker in Szene setzen? "Wir müssen das genau analysieren. Ich denke, es gibt Raum für Verbesserungen. Es geht um die Details", kommentiert der Spanier nüchtern.

Maverick Vinales

Maverick Vinales kämpft mit den gleichen Problemen wie in der Vergangenheit Zoom

Vinales kämpfte mit den üblichen Problemen. "Wenn man mitten im Feld fährt, dann ist es sehr schwierig. Die Reifen wärmen sich stark auf. Man muss sehr viel Druck ausüben und ruiniert damit die Reifen", beschreibt er das Rennen aus seiner Sicht.


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Katar 2024


"Ich erkannte aber viele gute positive Aspekte beim Motorrad", so Vinales. "Mit diesem neuen Motorrad haben wir bei Null begonnen. Es unterscheidet sich stark. Wir benötigen Daten. Natürlich bin ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Ich denke, wir haben viel mehr Potenzial. Doch ich bin froh über das, was ich sehe und was ich beitrage, um das Motorrad zu verbessern."

Belastet das neue Aeropaket den Vorderreifen zu stark?

"Einer der wichtigen Punkte war der Start und den konnten wir deutlich verbessern im Vergleich zum Vorjahr. Zudem beschleunigt das Motorrad jetzt richtig gut", nennt er die Stärken der 2024er-Aprilia. Doch es gibt laut Vinales eine große Schwäche: das Fahrverhalten in der Bremszone und am Kurveneingang.

Maverick Vinales

Maverick Vinales beklagt Probleme am Kurveneingang Zoom

"Es geht darum, wie wir bremsen, vor allem in Kombination mit dem Abtrieb. Die neue Aero übt auf die falsche Art und Weise sehr viel Druck auf den Vorderreifen aus", ist Vinales überzeugt. "Wir müssen das verbessern, denn bei mir war der Hinterreifen fantastisch, aber der Vorderreifen war komplett am Ende."

"Und ich bin normalerweise einer der Fahrer, die den Vorderreifen weniger stark beanspruchen. Vielleicht stimmt unsere Balance nicht", grübelt Vinales, der Katar als WM-Zehnter verlässt.

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