Alpine-Teamchef: 2024er-Auto die letzte Chance für einen großen Umbruch

Teamchef Bruno Famin erklärt, warum Alpine beim A524 so viele Neuerungen vorgenommen hat - Er stellt außerdem klar, dass der Umbruch "kein Glücksspiel" sei

(Motorsport-Total.com) - "Wir haben hart gearbeitet, um ein Auto zu entwickeln, das fast komplett neu ist", erklärt Alpine-Teamchef Bruno Famin im Rahmen der Vorstellung des A524 für die Formel-1-Saison 2024. Und laut seiner Aussage war es die letzte Chance, einen so radikalen Schritt zu gehen.

Titel-Bild zur News: Der neue Alpine A524 für 2024

Der Alpine A524 ist ein ganz anderes Auto als sein Vorgänger Zoom

"Ich glaube, wir haben fast alles getauscht, was das Reglement erlaubt", betont Famin und erinnert daran, dass ab 2026 in der Formel 1 ein komplett neues Technisches Reglement greifen wird. Daher sei 2024 der letztmögliche Zeitpunkt für größere Änderungen unter den aktuellen Regeln.

Denn Famin erklärt, dass man bereits ab Mitte des Jahres "eine Menge Ressourcen" brauchen werde, um am Auto für 2026 zu arbeiten. Man werde, sobald das Reglement 2026 finalisiert ist, schon "ziemlich früh in dieser Saison" mit der Arbeit am neuen Boliden beginnen.

Das heißt zwangsläufig, dass die Entwicklung des Autos für 2025 darunter leiden wird. Der Teamchef erklärt deshalb: "Das 2025er-Auto könnte nur eine kleine Evolution des 2024er-Autos sein. Daher war es wichtig, 2024 einen großen Schritt zu machen."

Famin: Weiterentwicklung wird 2024 entscheidend sein

"Und ich denke, da sind wir nicht die einzigen", so Famin im Hinblick auf die umfangreichen Änderungen. Denn auch für die anderen Teams sei 2024 der letztmögliche Zeitpunkt, noch einmal größere Veränderungen vorzunehmen, bevor der Fokus auf das neue Reglement umschwenkt.

"Jeder wird versuchen, das [Auto für 2026] so früh wie möglich in Angriff zu nehmen", prophezeit auch Pierre Gasly, und Teamkollege Esteban Ocon geht ebenfalls davon aus, dass es 2025 bereits "zu spät" gewesen wäre, beim neuen Auto noch einmal von vorne anzufangen.


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Denn, und da sind sich die Fahrer und Famin ebenfalls einig, es wird erst einmal etwas Zeit brauchen, das 2024er-Auto mit all seinen Neuerungen zu verstehen. "Unsere Fähigkeit, das Auto weiterzuentwickeln, wird wichtig sein", betont der Teamchef in diesem Zusammenhang.

"Der Start der Saison könnte schwierig werden", gesteht er und schlägt damit in die gleiche Kerbe wie seine beiden Piloten. Gasly betont: "Wir wissen, dass wir das Auto [im Laufe der Saison] weiterentwickeln müssen. Wir müssen das Potenzial des Autos freisetzen."

Alpine hat "keine Ahnung", wo im Feld man steht

Denn weil es so viele Neuerungen gibt, wird es einige Zeit dauern, die komplette Performance des neuen Pakets zu finden. Trotzdem betont Famin, dass der A524 "kein Glücksspiel" sei und man nicht einfach nur um des Änderns willen so viele Veränderungen vorgenommen habe.

Denn Alpine verfolgt mit dem neuen Auto durchaus einen Plan, und Famin betont: "Wir haben eine Idee, wo wir im Vergleich zum vergangenen Jahr sind. Aber wir haben keine Ahnung, wo die Gegner stehen. Das werden wir nach einigen Rennen sehen."

Und wegen dieser Ungewissheit wisse man aktuell noch nicht sicher, "wo wir in der Startaufstellung sein werden", so Famin. Entscheidend dürfte für Alpine aber ohnehin nicht sein, wo man zu Beginn des Jahres steht. Wichtiger wird dann, wo man sich in der zweiten Saisonhälfte einsortiert.

Denn Gasly erklärt, dass die Reihenfolge in der Formel 1 2025 vermutlich "ziemlich stabil" bleiben werde, weil im letzten Jahr des aktuellen Reglements eben niemand mehr größere Änderungen am Auto vornehmen werde.

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