Abgedrängt: Kelvin van der Linde entschuldigt sich bei Bruder Sheldon

In Kurve 1 beim DTM-Rennen am Sachsenring wurde es zwischen den beiden Van-der-Linde-Brüdern ein bisschen eng, doch schnell folgte die Entschuldigung

(Motorsport-Total.com) - Für Sheldon van der Linde war das erste DTM-Rennen am Sachsenring ein Rückschlag für die noch vorhandenen Meisterschaftshoffnungen des Titelverteidigers. Der Schubert-Pilot hatte mit 35 Punkten Rückstand auf die Spitze eigentlich einen Top-5-Platz auf dem Kurs nahe Hohenstein-Ernstthal anvisiert, konnte dieses Ziel aber knapp nicht erreichen und wurde nur Sechster.

Titel-Bild zur News: Sheldon van der Linde, Kelvin van der Linde

Die beiden van der Lindes kommen am Start glimpflich davon Zoom

"Absolut nicht", antwortet er gegenüber ran auf die Frage, ob der sechste Platz am Samstag ausreicht. Doch BMW scheint mit dem Sachsenring nicht so gut zurechtzukommen, wie sich daran zeigt, dass van der Linde mit Platz sechs der beste Fahrer der Bayern war.

Im Qualifying hatte es für ihn sogar nicht einmal für die Top 10 gereicht, "und wenn der beste BMW da liegt, dann weißt du genau, wo es dann lang geht", hadert er. "Wir waren einfach nicht stark genug auf dem Sachsenring. Das hatten wir, um ehrlich zu sein, auch ein bisschen erwartet, aber dass wir so weit hinten sind, habe ich nicht erwartet."

Dank diverser Strafversetzungen anderer Fahrer durfte der Südafrikaner das Rennen aber von Startposition sieben aus angehen - direkt neben seinem Bruder Kelvin (Abt-Audi), der von Position acht ins Rennen ging.

Doch schon in Kurve 1 wurde es zwischen den beiden etwas zu eng. Sheldon van der Linde sagt, dass er sich durch einen schlechten Start in eine schlechte Position für Kurve 1 gebracht habe. "Ich war innen, und Kelvin hat mich leider nicht gesehen, und dann war ich halt auf dem Gras", schildert er.

"Ich habe gehofft, dass er nicht mehr einlenkt, weil ich ihn sonst auf jeden Fall gedreht hätte. Also, das war schon knapp", so van der Linde. "Aber irgendwie bin ich dann innen rechts auf die Wiese gefahren und dann war alles okay."

"Für mich war es nicht so schlimm"

Auch für seinen Bruder Kelvin war es "in Kurve 1 ziemlich eng zwischen uns", wie er schildert. "Ich dachte, ich war schon vor ihm, aber anscheinend war er neben mir, also da muss ich mich bei ihm ein bisschen entschuldigen."

Das passierte nach dem Rennen auch, wie Sheldon van der Linde bestätigt. Für ihn ist die Sache damit auch abgehakt: "Für mich war es nicht so schlimm. Das kann auch passieren", winkt er ab. "Ich meine, wenn du so einlenkst, ist das Auto neben dir sozusagen in einem Blind Spot", macht er seinem Bruder keinen Vorwurf. "Es ist nicht immer so einfach zu sehen, wer neben dir ist."

Am Ende ging es für beide aber glimpflich aus - abgesehen von der Tatsache, dass Sheldon eine Position gegen Thierry Vermeulen verlor und sich diese erst wiederholen musste. Am Ende kamen beide hintereinander auf den Positionen fünf und sechs ins Ziel, wobei schon ein Respektsabstand von 5,5 Sekunden vorhanden war.

Drei Punkte in der WM eingebüßt

Aus Sicht von Sheldon ist es aus Meisterschaftsperspektive aber der falsche van der Linde, der am Sachsenring die Nase vorne hatte. Drei Punkte büßte er auf die Gesamtspitze ein und liegt jetzt bei noch fünf ausstehenden Rennen 38 Zähler hinter Thomas Preining zurück.


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Um die Meisterschaft geht es für Kelvin van der Linde nicht mehr, sein Team Abt kämpft aber immer noch um den Titel bei den Teams, wo man jetzt mit 26 Punkten Rückstand auf Manthey (Porsche) auf Platz drei liegt - zudem geht es für seinen Teamkollegen Ricardo Feller noch um den Fahrertitel. Deswegen hielt van der Linde gegen ihn auch nicht rein und begnügte sich mit Position fünf hinter ihm.

"Ich war mal in der Situation, wo ich um die Meisterschaft gekämpft habe, jetzt ist Ricardo dran", sagt er.

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