• 22.10.2022 19:29

  • von Stefan Leichsenring

Microlino Lite und Microlino Spiaggina: Zwei neue Versionen

Neue Varianten vom Elektro-Ei: Der Microlino Lite darf auch ohne Auto-Führerschein gefahren werden, der Spiaggina hat ein weißblaues Verdeck

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Zwei neue Varianten von dem sympathischen Elektro-Ei namens Microlino sind auf dem Pariser Autosalon zu sehen. Und dabei geht es nicht nur um neue Farbvarianten, sondern durchaus um technische Änderungen.

Titel-Bild zur News: Microlino Lite (rechts) und Microlino Spiaggina

Microlino Lite (rechts) und Microlino Spiaggina Zoom

Der Microlino Lite ist eine auf 45 km/h limitierte Version für Jüngere. Dagegen stellt der Microlino Spiaggina eine Strandbuggy-Variante dar - ohne Seiten- und Rückfenster, aber mit weißblauem Stoffverdeck sowie Lackierung und Interieur in passenden Farben.

Microlino Lite: Für Jugendliche auf 45 km/h limitiert

Der Microlino Lite soll als L6e-Version auch ohne Autoführerschein gefahren werden dürfen. Deshalb wird die Höchstgeschwindigkeit hier auf 45 km/h begrenzt. Die Reichweite soll ähnlich sein wie beim normalen Microlino.

Auch optisch wird sich das Fahrzeug etwas vom großen Bruder unterscheiden: Statt der "LED-Infinity-Lichter" vorne und hinten wird es eine glänzend schwarze Zierleiste geben, dazu eine schwarze Stoßstange vorne und ein neues Farbschema.

"Mit dem Microlino Lite wollten wir noch mehr Menschen den Zugang zu nachhaltigen Mobilitätslösungen ermöglichen. Es gibt immer mehr Menschen, die keinen Führerschein haben und trotzdem wettergeschützt unterwegs sein wollen", sagt Micro-Mitgründer Oliver Ouboter.

Der Microlino Lite soll ab 2023 in Produktion gehen. Die Preise werden voraussichtlich etwas niedriger sein als die des Microlino.

Microlino Spiaggina: Eine Art Strandbuggy

Die zweite Neuheit ist das Microlino Spiaggina Concept. Es ist inspiriert von den Strandfahrzeugen der 1960er-Jahre, wie dem Fiat 600 Jolly oder dem Citroen Mehari. Das Fahrzeug hat ein weißblau gestreiftes Stoffdach und ist an den Seiten und am Heck komplett offen, um bei Sommerhitze Luft hereinzulassen.

Das Showcar verfügt über ein weiß-blaues Interieur in "veganem Leder" mit Nähten in Wellenform sowie einem Holzboden in Fahrgast- und Kofferraum. Alle Materialien sind wasserabweisend, sodass auch eine Fahrt entlang der Meeresküste kein Problem darstellt.


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"Der Microlino Spiaggina ist ein Idee, mit der wir schon vor Jahren herumgespielt haben und die nun endlich Wirklichkeit geworden ist. Es wird das stilvollste Fahrzeug für Europas Sommerdestinationen wie Portofino, St. Tropez oder Ibiza werden", verspricht Wim Ouboter von Micro.

Der Microlino Spiaggina soll im kommenden Sommer in einer Kleinserie in Produktion gehen.

Microletta: Dreirad für Autoführerschein-Inhaber

Ebenfalls auf dem Micro-Stand in Paris zu sehen ist die Microletta, ein dreirädriges E-Moped, das bereits 2020 vorgestellt wurde. Das Design orientiert sich am Microlino. Die zwei Vorderräder sorgen für besseren Halt in der Kurve und erhöhen die Stabilität beim Bremsen.

Im Stand an der Ampel kann der Lenkmechanismus arretiert werden, sodass der Roller von alleine steht und man die Füße nicht auf den Boden stellen muss. Die auswechselbaren Batterien mit über 100 Kilometern Reichweite ermöglichen ein Aufladen an der Haushaltssteckdose.

Das Fahrzeug wird in Europa als Dreirad eingestuft und kann somit trotz der Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h ohne Motorradführerschein gefahren werden - ein Autoführerschein reicht aus. Einen Termin für den Produktionsstart nennt Micro noch nicht.

Microlino soll nun 2023 starten

Der Microlino ist ein Elektro-Leichtfahrzeug der Kategorie L7e. So soll das Fahrzeug viel umweltfreundlicher als ein Auto sein. "Vereinfacht gesagt, benötigen wir viel weniger Batteriezellen pro Kilometer Reichweite als herkömmliche Elektroautos, weil das Fahrzeug viel weniger Energie benötigt, um bewegt zu werden.

Daher ist der Energie-Fußabdruck für die Produktion und Nutzung eines Microlino nur etwa ein Drittel desjenigen eines herkömmlichen Elektroautos", sagt Micro-Manager Merlin Ouboter.

Zudem verfügt der Microlino anders als die meisten Leichtfahrzeuge über eine selbsttragende Karosserie aus Stahl und Aluminium und keinen Gitterrohrrahmen mit darübergelegter Außenhaut aus Kunststoff. Das soll die Sicherheit erhöhen.

Der Microlino bietet eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h und ist in drei Batterieversionen mit einer Reichweite von 91, 177 oder 230 km erhältlich. Dabei benötigt er nur ein Drittel eines Parkplatzes, und dank der Front-Tür können die Fahrgäste beim Querparken direkt auf den Gehweg aussteigen.

Trotz der geringen Größe bietet der Microlino Platz für zwei Personen nebeneinander und der 230-Liter-Kofferraum fasst drei Bierkästen. Der Microlino ist in zehn verschiedenen Farben und einer Vielzahl von Innenausstattungsoptionen erhältlich. Außerdem verfügt er über ein Schiebedach.

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Der Microlino wurde 2015 vom Schweizer Erfinder Wim Ouboter und seinen beiden Söhnen Merlin und Oliver entwickelt. Diesen Sommer startete die Produktion beim italienischen Unternehmen Cecomp in Turin. Mehr als 35.000 Reservierungen sind bisher zusammengekommen.

Die ersten Kunden in der Schweiz haben ihren Microlino in der Sonderedition Pioneer Series bereits erhalten. Die Auslieferung in Deutschland und anderen europäischen Ländern soll 2023 beginnen, der Startpreis liegt bei rund 15.000 Euro.

Technische Daten des Microlino

Antrieb: 1 E-Motor mit nominal 12,5 kW (19 kW Peakleistung)
Drehmoment: 89 Nm
Beschleunigung 0-50 km/h: 5 Sek.
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Batterien: 6 kWh / 10,5 kWh / 14 kWh (NMC/NCA-Chemie)
Reichweiten 91 km / 177 km / 230 km
Aufladen: 1,35 kW (6-kWh-Akku) beziehungsweise 2,6 kW (größere Akkus)
Ladezeit 0-80%: 4h / 3h / 4h
Leergewicht 496 kg (ohne Batterie)
Maße: 2.519 mm Länge / 1.473 mm Breite / 1.501 mm Höhe
Kofferraum: 230 Liter

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