• 27.03.2024 09:58

  • von Roland Hildebrandt

Mercedes-Benz G-Klasse (2024): Alles zum umfangreichen Facelift

45 Jahre nach dem Debüt als Mercedes G zeigt Mercedes eine deutlich überarbeitete G-Klasse - Wir zeigen, was sich alles geändert hat

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Seit der Neuauflage des Land Rover Defender und des Verschwindens des Lada Niva und Suzuki Jimny vom Markt gibt es eigentlich nur noch zwei Geländewagen-Ikonen: den Toyota Land Cruiser und die Mercedes-Benz G-Klasse. Während der Toyota jetzt eine neue Optik im Retro-Gewand bekommen hat, bleibt sich die G-Klasse optisch treu. Doch unter dem Blech tut sich einiges.
Exterieur

Titel-Bild zur News:

Mercedes G-Klasse (2024) Zoom

Ihre unverwechselbare, kantige Form ist das Markenzeichen der Mercedes G-Klasse. Und auch im Zuge der jüngsten Weiterentwicklung bleibt das Design weitestgehend unverändert. Typische Details sind weiterhin prägend. Dazu gehören die markanten Türgriffe und das charakteristische Schließgeräusch, die robuste Außenschutzleiste, das exponierte Ersatzrad an der Hecktür und die aufgesetzten Blinker.

MBUX Augmented Reality für Navigation gehört ebenfalls zur Serienausstattung der neuen G-Klasse. Das System blendet grafische Navigations- und Verkehrshinweise in Live-Bilder auf dem Mediadisplay ein. Zudem unterstützt das System an Ampeln: Es blendet die aktuelle Ampelphase ein und unterstützt so bei eingeschränkten Sichtverhältnissen auf das Signal.

Mit MBUX hält auch der dialog- und lernfähige Sprachassistent Einzug in die neue G-Klasse. Bestimmte Aktionen können mittlerweile ohne den Aktivierungsbegriff "Hey Mercedes" ausgelöst werden. Außerdem verfügt der Sprachassistent über rund 20 Sprachbefehle, die exklusiv für die Nutzung in der neuen G-Klasse angelegt sind.

Antriebe

Die Geländewagen-Ikone setzt weiterhin auf das bewährte Leiterrahmenkonzept, drei mechanische Differenzialsperren sowie die Kombination von Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenker-Vorderachse und starrer Hinterachse. Große Bodenfreiheit und lange Federwege bilden die Grundlage für die Offroad-Eigenschaften.

Die folgenden Werte sprechen für sich:

Bis zu 100 % Steigfähigkeit bei entsprechendem Untergrund Bodenfreiheit zwischen den Achsen von mindestens 241 mm Maximale Wattiefe von 70 cm bei Wasser- und Schlammpassagen Fahrstabil bei Schräglagen von bis zu 35° Böschungswinkel von 31° vorne und 30° hinten (ohne Anhängerkupplung) Rampenwinkel von 26°

Serienmäßig fährt die neue G-Klasse mit dem Fahrwerk samt adaptiver Verstelldämpfung vor, das in den Vorgängermodellen nur optional gegen Aufpreis erhältlich war. Mercedes zufolge gleichen die Dämpfer Bodenunebenheiten noch besser aus und halten deutlich größeren Dämpfungskräften stand als Passivdämpfer.

Mit der Wank- und Nickstabilisierung reguliert das System je nach Fahrsituation kontinuierlich die Dämpferkennung und reduziert automatisch Aufbaubewegungen der Karosserie. Verschiedene Komponenten der adaptiven Verstelldämpfer sind auf extreme Belastungen wie Schwallwasser, Watfahrten, Steinschlag und Verschmutzungen ausgelegt.

Die bekannte elektromechanische Zahnstangenlenkung gehört zum Serienumfang. Serienmäßig ist eine elektrische Parkbremse verbaut. An der Vorderachse kommen Bremsscheiben mit 354 Millimetern Durchmesser und 32 Millimetern Dicke zum Einsatz. An der Hinterachse beträgt der Durchmesser 345 Millimeter, die Dicke 22 Millimeter.

Über das Offroad-Menü im Zentraldisplay lässt sich die Funktion "Transparente Motorhaube" aufrufen. Sie ermöglicht in Verbindung mit der 360-Grad-Kamera einen virtuellen Blick vorne unter das Fahrzeug. Für diese Sicht setzt das Fahrzeug die Bilder der Frontkamera sowie der beiden Außenspiegel-Kameras zusammen. Die Funktion hilft dabei, Kuppen, Böschungen und Mulden optimal einzuschätzen, wenn diese durch einen zu steilen Winkel nicht mehr durch die Frontscheibe erkennbar sind.

Das Verteilergetriebe ist so abgestimmt, dass das Antriebsmoment zu 40 Prozent auf die Vorderachse und zu 60 Prozent auf die Hinterachse gelangt. Durch die Geländeuntersetzung werden die Drehmomente an den Antriebsrädern bei Fahrten abseits befestigter Wege deutlich erhöht. Gleichzeitig wird die Höchstgeschwindigkeit reduziert und die Zugkraft gesteigert.


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Die Geländeuntersetzung ist im Getriebemodus "N" über den LOW RANGE-Schalter bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h zuschaltbar. Das Übersetzungsverhältnis des Verteilergetriebes wird dann von 1,00 in der Straßenfahrstellung HIGH RANGE auf 2,93 geändert. Von LOW RANGE auf HIGH RANGE ist die Umstellung bis 70 km/h möglich.

Die intelligente Lamellenkupplung sorgt dafür, dass die neue G-Klasse lange manövrierfähig bleibt. Dabei verhält sie sich wie ein automatisch geregeltes Sperrdifferenzial und regelt während der Fahrt das Verhalten des Fahrzeugs. Sie schaltet auf eine feste Sperrung mit einhundertprozentiger Sperrwirkung um, wenn der Schalter für die Sperre im Mittendifferenzial betätigt wird.

Die Sperren am Vorder- und Hinterachsdifferenzial sind als normale Differenzialsperren mit 100 Prozent Sperrwirkung ausgeführt. Sie agieren rein elektromechanisch und sind voll vernetzt. Alle Sperren sind einzeln während der Fahrt sowohl im LOW RANGE als auch im HIGH RANGE zuschaltbar. Das Fahrzeug wechselt beim Schalten der Sperren automatisch in das Offroad-Fahrprogramm "Rock". An den Schaltern für die drei Differenzialsperren können Fahrerinnen und Fahrer jederzeit erkennen, welche der Sperren aktiviert ist.

Die Motorenpalette der neuen G-Klasse ist durchgängig elektrifiziert: Als Mildhybride mit Integriertem Starter-Generator (ISG) und 48-Volt-Bordnetz sollen sie eine gesteigerte Leistung bei gleichzeitig reduziertem Verbrauch bieten, zudem ein verbessertes Ansprechverhalten und mehr Komfort. Neben dem neuen Mercedes-AMG G 63 stehen der neue G 500 und der neue G 450 d zur Wahl.

Im künftigen Mercedes G 500 kommt ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor mit doppelter Aufladung durch einen Abgasturbolader und einen elektrischen Zusatzverdichter zum Einsatz. Der Benziner leistet 330 kW (449 PS) und stellt ein maximales Drehmoment von 560 Nm zur Verfügung. Der ISG liefert kurzzeitig zusätzliche 15 kW (20 PS) Leistung sowie 200 Nm Drehmoment. Er speist außerdem das 48-Volt-Bordnetz.

Komplettiert wird das Motorenangebot durch den Sechszylinder-Diesel im neuen Mercedes-Benz G 450 d. Das Aggregat leistet 270 kW (+15 kW) (367 PS + 20 PS). Das Drehmoment liegt bei 750 (+200) Nm.

Für die Kraftübertragung sorgt das Wandler-Automatikgetriebe 9G-TRONIC. Neu sind auch eine Vielzahl von zusätzlichen Assistenzsystemen, etwa ein aktiver Lenk-Assistent.

Im neuen Mercedes-AMG G 63 kommt der bewährte 4,0-Liter-V8-Biturbomotor zum Einsatz. Er leistet 430 kW (585 PS) und stellt ein maximales Drehmoment von 850 Nm bereit. Neu ist die Kombination mit 48-Volt-Technik und integriertem Starter-Generator (ISG). Diese Elektrifizierung liefert kurzzeitig zusätzliche 15 kW (20 PS) Boost-Leistung sowie 200 Nm Drehmoment.

Für die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 benötigt der neue Mercedes-AMG G 63 nur 4,4 Sekunden. Der dynamische Vortrieb reicht bis zur abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h. In Verbindung mit dem optional erhältlichen AMG Performance-Paket sind 240 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,3 Sekunden möglich.

Zu einem späteren Zeitpunkt komplettiert die erste vollelektrische Variante der G-Klasse das Modellportfolio. Sie dürfte auf den Namen EQG hören.

Preise

Günstig war eine Mercedes G-Klasse noch nie. Zum (noch nicht genau definierten) Marktstart ist die Neuauflage in Deutschland zum Preis ab 122.808 Euro erhältlich.

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