• 05.05.2024 14:25

  • von Manuel Lehbrink

Ferrari 12Cilindri (2024) leistet 830 PS und schafft 9.500 U/min

Ferrari hat mit dem 12Cilindri einen Nachfolger des 812 Superfast vorgestellt - Das Modell kommt mit 6,5-Liter-V12 und ist als Coupé oder Spider erhältlich

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Ferrari macht mal wieder Ferrari-Dinge. Wie das geht zeigt die neueste Weltpremiere des Herstellers. Vorhang auf für den 12Cilindri. Den Nachfolger des 812 Superfast, den Ferrari nun in Miami in Form eines Coupés und eines Spiders enthüllt hat. Und wie der Name schon sagt, dreht sich alles um den Motor. Einen Zwölfzylinder. Ohne Turbos. Ohne Elektrifizierung.

Titel-Bild zur News: Ferrari 12Cilindri (2024)

Ferrari 12Cilindri (2024) Zoom

Das 6,5-Liter-V12-Aggregat ist die jüngste Weiterentwicklung des F140-Motors von Ferrari, der erstmals vor zwei Jahrzehnten im Enzo eingesetzt wurde. Hier leistet er 830 PS bei 9.250 U/min und ein Drehmoment von 678 Nm bei 7.250 U/min. Der Drehzahlbegrenzer liegt bei unglaublichen 9.500 U/min und obwohl es keine Hybridunterstützung gibt, hat es der Hersteller geschafft, irgendwie alle relevanten Emissionsstandards zu erfüllen.

Der Motor ähnelt weitgehend dem des 812 Competizione. Mit Pleuelstangen aus Titan und einem Ventiltrieb, der die typischen hydraulischen Stößel gegen ein starres System mit Rollenschleppern austauscht. Einzigartig ist jedoch ein System namens "Aspirated Torque Shaping", das die Drehmomentkurve im dritten und vierten Gang elektronisch modifiziert.

An den Motor gekoppelt ist ein 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe im Heck, das 30 Prozent schnellere Schaltvorgänge verspricht als das Getriebe des 812. Wenn man bedenkt, dass der 812 eines der am schnellsten schaltenden Autos auf der Straße war, können wir nur erahnen, wie sich das anfühlen könnte. Der Wechsel zu größeren 21-Zoll-Reifen verkürzt die Getriebeübersetzung außerdem um 5 Prozent, was zu einer besseren Beschleunigung beiträgt.

Ferrari gibt eine Zeit von 2,9 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h an. 0-200 km/h gelingt in weniger als 7,9 Sekunden. Diese Werte gelten allerdings nur für die geschlossene Version, der Spider ist einen Hauch langsamer. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei beiden Modellen aber bei über 340 km/h liegen.

Wie nicht anders zu erwarten, verfügt der 12Cilindri über die neuesten und fortschrittlichsten Fahrwerkskontrollsysteme von Ferrari, darunter auch Side Slip Control 8, die eine schnellere Einschätzung der Reifenhaftung ermöglichen soll. Hinzu kommt eine unabhängige Vierradlenkung. Wie bereits erwähnt, sind die Radgrößen von 20 auf 21 Zoll gestiegen, mit 275/35ZR21 vorne und 315/35ZR21 hinten. Man hat die Wahl zwischen Michelin Pilot Sport S 5- und Goodyear Eagle F1 Supersport-Reifen.


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Das Leergewicht gibt Ferrari mit 1.560 kg an. Dieser Wert gilt nur für das Coupé. Daten für den Spider wurden nicht veröffentlicht. Er dürfte allerdings etwas schwerer sein. Ebenfalls interessant: Der 12Cilindri soll 15 Prozent steifer sein als der 812.

Der 12Cilindri ist 4.733 mm lang, 2.176 mm breit und 1.292 mm hoch, der Radstand beträgt 2.700 mm. Er ist in den meisten Dimensionen also etwas größer als der 812 Superfast. Nur der Randstand wurde etwas verkleinert. Das Design ist ähnlich wie beim Roma, nur mit mehr technischen Details. Die schwarze Platte vor der Motorhaube und zwischen den Scheinwerfern ist beispielsweise eine Anspielung auf die Plexiglasplatte, die man bei frühen Exemplaren des 365 GTB/4 Daytona fand.

Im Innenraum findet man das inzwischen traditionelle Ferrari-Lenkrad. Aber im Gegensatz zu vielen anderen neuen Modellen der Marke gibt es ein zentrales Infotainment-Display. Ansonsten unterscheidet sich der Innenraum nicht allzu sehr von dem, was wir im Purosangue gesehen haben. Okay ... Rücksitze hat der 12Cilindri natürlich keine.

Noch Interesse an den Preisen? Nun gut ... der 12Cilindri kostet als Coupé mindestens 395.000 Euro. Der Spider ist mit mindestens 435.000 Euro noch einmal etwas teurer. Wir gehen aber trotzdem davon aus, dass die Baureihe bereits für die nächsten Jahre ausverkauft ist. Ferrari macht wahrscheinlich auch hier Ferrari-Dinge.

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Quelle: Ferrari