So schnell wie ein GT3? MissionH24 stellt neuen Wasserstoff-Prototypen vor

MissionH24 hat einen neuen Wasserstoff-Elektro-Rennwagen vorgestellt, der es auf der Rennstrecke mit der LMGT3-Klasse aufnehmen soll.

(Motorsport-Total.com) - Das Projekt MissionH24 hat einen neuen, noch unbenannten Wasserstoff-Elektro-Prototypen vorgestellt, der ab 2025 auf der Rennstrecke getestet werden und deutlich schneller sein soll als das aktuelle Modell.

Titel-Bild zur News: MissonH24 Konzeptfahrzeug

Der neue Prototyp der MissionH24 Zoom

MissionH24, ein Joint Venture zwischen dem Veranstalter des 24-Stunden-Rennens von Le Mans, dem Automobile Club de l'Ouest, und dem Wasserstoffspezialisten GreenGT, arbeitet seit fünf Jahren an elektrischen Rennprototypen, die ihre Energie aus einer mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzelle beziehen.

Das erste Modell, der LMPH2G, wurde 2018 in Spa-Francorchamps vorgestellt und nahm im darauffolgenden Jahr am Training für ein Rennen des Le-Mans-Cup teil. Sein Nachfolger, der H24, verfügte über einen komplett überarbeiteten Antriebsstrang mit zwei Elektromotoren (statt vier beim LMPH2G) und nahm 2022 an vier Le-Mans-Cup-Rennen teil.

Rundenzeiten auf Niveau der LMGT3 angepeilt

Das H24-Auto war ein wichtiger Test für den ACO, um eine Wasserstoffklasse für die 24 Stunden von Le Mans zu schaffen. Diese wird ab 2026 eingeführt, und Toyota hat als erster Hersteller Anfang des Jahres ein Konzeptfahrzeug vorgestellt.

MissionH24 erklärte, man habe nun "die wichtigsten Phasen der Forschung, Entwicklung, Verifizierung und Burn-in-Tests" des Wasserstoffzellensystems, der Tanks, der Elektromotoren und der Batterie abgeschlossen und konzentriere sich nun "auf die Leistung, um mit den anderen Energieformen auf der Rennstrecke konkurrieren zu können."

Das neue Auto, das Jean-Michel Bouresche, Co-Präsident von MissionH24, als "nächsten spannenden Schritt auf unserem Weg zum kohlenstofffreien Motorsport" bezeichnete, soll 1300 Kilogramm wiegen, 116 weniger als der H24, und 320 km/h schnell sein. Die Rundenzeiten sollen auf dem Niveau der neuen LMGT3-Klasse liegen.

Stärkerer Motor, größere Tanks

Das Design des ADESS-Chassis, das im kommenden Monat nach einer Umfrage unter Fans in den sozialen Medien benannt wird, soll im März fertig gestellt sein. Die Prüfstandtests der Antriebseinheit sollen im Oktober beginnen, bevor das Auto zusammengebaut wird und ab 2025 die ersten Tests auf der Rennstrecke stattfinden.


Fotos: Präsentation neues MissionH24-Konzept


Angetrieben wird das Fahrzeug von einem einzigen Elektromotor mit einer maximalen Leistung von 650 kW (350 kW beim H24), der 18 Kilogramm weniger wiegt, und einer Batterie mit einer maximalen Leistung von 400 kW. Ein überarbeitetes Symbio-Wasserstoffzellensystem der nächsten Generation mit Multi-Stack-Technologie soll eine maximale Leistung von 300 kW bei einer um 50 Prozent höheren Leistungsdichte als beim H24 liefern.

Dank seiner Effizienz wird das Fahrzeug nur zwei statt drei Wasserstofftanks haben, was zu einer optimierten Gewichtsverteilung führt. Jeder Tank kann 3,9 Kilogramm Wasserstoff (gegenüber 2,866 Kilogramm beim H24) bei 700 bar speichern, was einem Gesamtgewicht von rund 100 Kilogramm entspricht. Das Auto kann über die für die künftige H2-Klasse in Le Mans geplante Infrastruktur betankt werden.

Wasserstoff soll eine echte Alternative sein

"Nach der Einführung von Wasserstoff auf der Rennstrecke tritt die MissionH24 nun in eine neue Phase ein: Sie macht Wasserstoff konkurrenzfähig", sagt ACO-Präsident Pierre Fillon. "Dieser neue Prototyp hat ganz klar die Absicht, mit den anderen Energieformen im Motorsport zu konkurrieren. Die Wasserstofftechnologie ist sicher, zuverlässig und leistungsstark. Unser Ziel ist es nun, den ersten emissionsfreien Sieger der 24 Stunden von Le Mans zu stellen."

Bassel Aslan, Technischer Direktor von GreenGT, fügt hinzu: "Dank der MissionH24 ist die Wasserstofftechnologie in der Welt des Rennsports angekommen. Jetzt ist es an der Zeit zu beweisen, dass diese Technologie eine Alternative zu fossilen Brennstoffen sein kann, mit der gleichen Effizienz und ohne CO2-Emissionen. Dieses neue Fahrzeug wird für alle Beteiligten ein echtes Symbol für die Zukunft des Motorsports im Einklang mit der Energiewende sein."

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